Sonntag, 21.07.
Wo kommt eigentlich unser Essen her?

07:15 Uhr - der Wecker klingelt. Das Thermometer zeigt schon wieder 28 Grad an. Also ist erst einmal eine Runde schwimmen angesagt. Genau das richtige bei diesen Außentemperaturen. Die Wirkung hält halt leider nicht lange vor. Wir haben heute die längste Fahrtstrecke vor uns, nicht zuletzt, weil wir bewusst viele Nebenstraßen benutzen.

Nach ein paar Kilometern zieht uns ein Fischmarkt in seinen Bann. Gleich daneben gibt es Fleisch ganz frisch geschlachtet. Die Hühnchen sucht man sich lebend aus und nimmt sie ein paar Minuten später gerupft und geschlachtet mit. Die Fahrt führt uns weiter über eine schmale Landzunge mit dem Meer zur Linken und einem großen See zur Rechten. Wir machen Halt  bei Fischern, bei Händlern, am Wochenmarkt, an einem Fischerhafen mit zahlreichen Auslegerbooten, wo ein Boot gerade mal 50- 70cm breit ist. Wir entdecken auch einen Wassermaran mit seinem Schwanz, der mit hochgiftigen Stacheln besetzt ist. So vergeht die Fahrt wie im Flug. Besonders interessant war der Besuch von Fischern, die Trockenfisch produzieren und verkaufen. Ähnelt eigentlich dem Stockfisch, wie man ihn aus Norwegen kennt, nur dass hier verschiedenste Fischsorten verwendet werden, die auf Jutematten am Sandstrand getrocknet werden. Dort habe ich auch ein neues Gewürz kennengelernt: Am Strand sind jede Menge Mistkäfer, die ihre großen Kugeln kreuz und quer über die Fische rollen.



Mittags machen wir noch einen Stopp in Negombo, dort gibt es eine "Schneiderei", eine "Bäckerei" und eine "Konditorei". Ein Lokal hat sogar "Currywurst mit Pommes Frites" auf der Mittagskarte. Man will ja schließlich, dass sich die deutschen Touristen wohl fühlen. Und dafür fliegt man fast 10 Stunden mit dem Flieger durch die Gegend?

Wir machen Mittagspause in einem kleinen Lokal, wo es ein vegetarisches Buffet für 300 Rupien gibt, die Cola kostet weitere 100 Rupies (1 Euro = ca. 160 Rupien). Sehr gemütlich hier unter dem Reetdach.

Negombo

Nachdenklich wird so manch einer von uns, als wir in ein Gebiet kommen, das während des Bürgerkriegs hart umkämpft war zwischen den Regierungstruppen und den Tamile Tigers. Beide Seiten haben sich vieler Kriegsverbrechen schuldig gemacht. Auch wenn seit 5 Jahren Frieden herrscht, Wunden bleiben und verheilen nur langsam. Wir fahren fast eine Stunde lang durch ein Gebiet, wo wir zwar Häuser sehen, die aber alle zerstört sind und wo in der ganzen Gegend kaum ein Mensch lebt.

Angekommen in Anuradhapura, geht es erst einmal in den Pool. Die haben sogar einen Wasserball und zwei Tore... Und die Bar verfügt über Bier! Ansonsten ist das Haus recht einfach, hat aber ein Lebenselixier: Aircondition. Dauert allerdings zwei Stunden, bis die Techniker des Hauses diese zum Laufen bringen. Meine Dusche hat nur kaltes Wasser. Aber immerhin, Hauptsache nass. Unser Reiseleiter lässt sich in Ermangelung anderer Alternativen - bei ihm gibt es gar kein Wasser - erst mal 2 Eimer kaltes Wasser bringen.

 

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